21.03.2019 "Dörfer ohne Doktor", Bericht auf arte.tv
Weinheimer Nachrichten vom 15.10.2016
Odenwald. Seit Jahren wird in der Politik über die Krise in der ambulanten ärztlichen Versorgung diskutiert – bislang ohne greifbare Lösungen. Um zu verhindern, dass vor allem im hausärztlichen Bereich die Versorgung in weiten Teilen der Region zusammenbricht und zu einem weiteren Standort-Problem für den Vorderen Odenwald wird, hat sich jetzt eine von niedergelassenen Ärzten getragene Genossenschaft gegründet: die ÄGIVO eG i.G. (Ärztegenossenschaft Gesundheitsversorgung im Vorderen Odenwald). Das schreiben die Verantwortlichen in einer Pressemitteilung.
„Da das Land und der Kreis angesichts der drohenden Schließung des Luisenkrankenhauses in Lindenfels das Engagement der Bürger und Ärzte für das Projekt „Luise light“ nicht unterstützten, war mit dem Aus der Klinik auch die Chance vertan, sowohl im ambulanten wie auch stationären Bereich durch eine modellhafte und kreisübergreifende Verzahnung die Gesundheitsversorgung in der ländlichen Region zu stabilisieren und weiter auszubauen“, heißt es darin.
Beherzt und konsequent handeln
Nach Ansicht der ÄGIVO gibt es jedoch noch zukunftsweisende Möglichkeiten zur nachhaltigen Sicherung der Gesundheitsversorgung. Die Mitglieder der Genossenschaft wollen daher beherzt und konsequent handeln, um gemeinsam – „ohne rückwärtsgewandtes Denken und über parteipolitische Grenzen hinweg“ – die drängenden Probleme zu lösen.
Dabei wird die ÄGIVO eng mit der BüGeVO (Bürgerinitiative Gesundheitsversorgung Vorderer Odenwald) zusammenarbeiten, die seit ihrer Gründung Anfang des Jahres bereits knapp 1000 Mitglieder gewinnen konnte.
Den Vorstand der Ärztegenossenschaft bilden der Lindenfelser Hausarzt und Zweite Vorsitzende der BüGeVO, Dr. Gerhard Wetzig, und Thomas Fuckner (Grasellenbach), Zweiter Bezirksvorsitzender des Hausärzteverbands Bergstraße und Leitender Notarzt des Kreises Bergstraße.
Die ÄGIVO, die im übrigen allen interessierten niedergelassenen Ärzten offen steht, bietet Landrat Christian Engelhardt ihre konstruktive Mitwirkung am Runden Tisch zur Sicherstellung der Gesundheitsversorgung an, heißt es abschließend.